Bewegungsverhalten

Im langjährigen Durchschnitt betragen die Bewegungen im unteren Bereich (Kernzone bis Grantenboden) etwa drei Zentimeter pro Jahr. In den oberen Gebieten (Grotzenbüel) sind die Bewegungsbeträge weit geringer (einige Millimeter pro Jahr).

Geländebewegungen sind immer die Folge der Einflüsse von Hang- und Grundwasser, geringer Reibungswiderstände von Untergrundmaterial (z.B. Lehm) oder von Erosion der Talflanken durch Oberflächenwasser, Bäche und Runsen. In Braunwald spielen die Wasser-Einflüsse (versickerndes Regenwasser und Schmelzwasser, Überläufe der Karstquellen am Plattenbach) in Kombination mit den Eigenschaften des Untergrundes die Hauptrolle. Auf verschiedenen Wegen dringen die genannten Wasserarten in den Untergrund ein und führen wegen örtlich eingeschränkten Durchlässigkeiten zum Aufbau von Wasserdrücken und damit zu einer Beschleunigung der Bewegung, welche (mindestens im Kerngebiet von Braunwald) entlang einer gut gleitfähigen Schicht von blauem Lehm erfolgt.

Im oberen Teil von Braunwald erfolgen die Verschiebungen vermutlich auf mehreren derartigen Horizonten oder Schichten.

Weiteren Aufschluss geben hier die Resultate
der Sondierkampagne 2011.

Man weiss, dass die Bewegungsgeschwindigkeit über das Jahr variiert: Einer Phase grösserer Geschwindigkeit, in der Regel Februar bis Juli, folgt eine relative Ruhephase zwischen August und Januar. Im langjährigen Durchschnitt betragen die Bewegungen im unteren Bereich (Kernzone bis Grantenboden) etwa drei Zentimeter pro Jahr. In den oberen Gebieten (Grotzenbüel) sind die Bewegungsbeträge weit geringer (einige Millimeter pro Jahr). Bekannt sind aber auch eigentliche Schubphasen, welche 1930, 1964, 1979/80 und 1999 lokal zu weit grösseren Bewegungsbeträgen und zum Teil zum Abgang von Murgängen bis in den Talboden an die Linth geführt haben.

Ergebnisse und Folgerungen aus dem 3D-Modell von 2014

Zusammenfassung der Fachbegleitgruppe vom 24. Februar 2015 (PDF-Datei)