“Copyright Dr. Von Moos AG”
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Ein erstes Messnetz, das bis heute zur Überwachung der Bewegungen genutzt wird, wurde bereits 1925 erstellt (Messpunkte) und ist vor allem nach den Ereignissen 1979 und 1999 laufend erweitert worden. Zur Zeit, d.h. in einer sogenannten Ruhephase mit geringen Bewegungen, wird verteilt über die gesamte Rutschmasse die Lage von 14 Punkten einmal jährlich mit hoher Präzision ermittelt und die Bewegungen in den zwei Schächten der Tiefdrainage beim Hotel Bellevue monatlich gemessen. Dort wird auch der Wasseranfall im System permanent aufgezeichnet. Bei der Bahnstation und in den 6 neuen Bohrungen 2011 (vgl. Aktuelles) werden in Bohrlöchern zudem die Wasserdrücke in verschiedenen Tiefen kontinuierlich erfasst.
Seit dem Jahre 2005 besteht zusätzlich an zwei Stellen (Bergstation Braunwaldbahn und Hauptzugangsschacht zur Tiefdrainage) eine permanente Aufzeichnung der Bewegungen mittels Satellitentechnologie (GPS) mit einer Genauigkeit im Millimeterbereich, welche die Verantwortlichen jederzeit am Computer im Büro abrufen können.
Ergeben sich aus dieser Überwachung oder aufgrund direkter Beobachtungen (Häufung von Leitungsbrüchen, Geländeabbrüche über die Felswand etc.) Anzeichen für eine unübliche Beschleunigung, können die übrigen Messungen sofort intensiviert und vorsorgliche Massnahmen ergriffen werden.
Aus der Interpretation der seit 2008 laufenden permanenten GPS-Messungen in Braunwald weiss man unterdessen, dass die Hangbewegungen einem jährlichen Rhythmus unterworfen sind: Bewegungsphasen zwischen Februar und Juni wechseln ab mit anschliessenden Ruhephasen. Ein Zusammenhang mit der Schneeschmelze ist zu vermuten, wobei wahrscheinlich neben dem „Wasserinhalt“ der Schneedecke auch das Tempo der Tauphase (Föhnlagen) eine Rolle spielt. Zudem dürfte es entscheidend sein, ob der Boden vor den winterlichen Schneefällen durchgefroren war. In diesem Fall würde bei der Schneeschmelze mehr Wasser oberflächlich abfliessen als beim Abtauen einer Schneedecke, welche auf weitgehend ungefrorenen Boden gefallen ist.
Man erwog daher, eine weitere GPS-Station weiter oben in Braunwald zu plazieren, um dadurch einen genaueren Aufschluss über den jahreszeitlichen Verlauf der Hangbewegungen zu erhalten. Diese Kenntnisse sind entscheidend für das Verständnis des Rutschmechanismus.
Während diesen Überlegungen ist die GPS-Station in der Bergstation Braunwald ausgefallen und konnte (Alter der Hardware 8 Jahre) nicht mehr repariert werden. Ein Ausfall auch der Station Grantenboden war zu befürchten.
Der Vorstand der Entwässerungskorporation Braunwald hat sich daher aufgrund der Empfehlungen von tbf-marti ag und Dr. von Moos AG, unterstützt durch die zuständigen Instanzen des Kantons und des Bundes, (HH. Jürg Walcher, Dr. Hugo Raetzo) entschieden, das GPS-System in Braunwald zu erneuern. Damit verfolgt man folgende Zwecke:
In diesem Zusammenhang sind folgende Arbeiten ausgeführt worden:
Die Arbeiten mit einem Kostenvoranschlag von Fr. 150‘000 sind im Dezember 2013 abgeschlossen worden. Die Fotos zeigen die neuen Stationen im Hanenbüel (samt Solarpanel) und im Nussbüel. Die Qualität der Messungen hat seither deutlich zugenommen und liegt bei +/- 2 mm (und das mittels Messungen zu Satelliten).